Brauereigeschichte

der Stadt Fürth

 

alte Bierdeckel der Stadt Fürth gibt es hier

 

Die Brauereigeschichte der Kleeblattstadt Fürth ist natürlich eng mit der des großen Nachbarn Nürnberg verbunden. So steht die einzige überlebende Großbrauerei beider Städte an der Stadtgrenze Nürnberg/Fürth. Das Sudhaus von Tucher liegt angeblich halb auf Nürnberger und halb auf Fürther Stadtgebiet.

 

Wesentlich größer war die Brauereidichte nach dem Dreißigjährigen Krieg, als Fürth fast völlig zerstört war und danach bis ins Jahr 1800 auf 13 000 Einwohner anwuchs: Im Jahr 1731 soll es in der Stadt 24 Brauereien gegeben haben. Ähnlich wie in Nürnberg setzte eine allmähliche Konzentration der Braustätten ein: 60 Jahre später, 1791 waren noch zehn Brauereien bekannt, 1807 acht und 1814 verblieben sechs Braustätten auf Fürther Stadtgebiet: Humbser, Burger, Stengel, Reuter, Lederer und Hofmann.

 

Aus der Brauerei von Heinrich Lederer wurde 1867 die Brauerei Geismann, die Brauerei Stengel ging um 1860 in der Brauerei Mailänder (Bergbräu) auf. Burger, Reuter und Hofmann verschwanden bis 1900 von der Bildfläche, dafür wurde 1860 die Brauerei Grüner und 1878 die Brauerei Evora & Meyer gegründet. Im Fürher Vorort Burgfarrnbach (1923 eingemeindet) braute die Gräflich-Pücklersche Brauerei speziell Weißbier. Die Brauereilandschaft der Stadt Fürth hatte um die Jahrhundertwende 1900 in etwa das Gesicht angenommen, welches viele Jahre Bestand haben sollte:

 

1. Brauerei Humbser

2. Brauerei Geismann

3. Brauerei Grüner

4. Bergbräu Mailänder

5. Evora & Meyer

6. Weißbierbrauerei Burgfarrnbach

7. Dorn-Bräu Vach (1972 nach Fürth eingemeindet)

 

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Erste Veränderungen traten durch die Auswirkungen des ersten Weltkrieges und Inflation ein und im Jahr 1921 wurde die Brauerei Evora & Meyer vom Brauhaus Nürnberg übernommen und als "Abteilung Fürth" bis 1941 weitergeführt.

 

Zwei Jahre später, 1923 kam die Weißbierbrauerei Burgfarrnbach zur Brauerei Humbser und wurde um 1928/29 stillgelegt. 1951 wurde die Brauerei im Fürther Vorort noch einmal wiederbelebt, bevor sie 1959 endgültig ihre Pforten schloss.

 

Im Jahr 1967 schlossen sich Humbser und Geismann zu Humbser-Geismann zusammen, wobei der Braubetrieb bei Geismann eingestellt wurde.

 

Anfang der 1970er Jahre griff dann der größe Nachbar Patrizier mit verheerenden Folgen in das Fürther Brauwesen ein:

Nach Aktienankäufen wurden 1972 die Brauereien Grüner, Humbser-Geismann und Bergbräu Mailänder an sich gebunden und wenige Jahre später stillgelegt. Lediglich in der Brauerei Humbser ging der Braubetrieb noch viele Jahre unter dem Namen Patrizier und später Tucher weiter.

 

1997 stellte dann auch die letzte verbliebene Fürther Brauerei Konrad Dorn GmbH & Co. im Vorort Vach den Betrieb ein.

 

Die Informationen wurden zum Teil dem Buch "Bier in Nürnberg-Fürth" von Christian Koch und Hans-Christian Täuberich (Verlag Hugendubel, 1987) entnommen. 

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